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Beth Hart: You Still Got Me (Review)

Artist:

Beth Hart

Beth Hart: You Still Got Me
Album:

You Still Got Me

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Bluesrock

Label: Provogue / Mascot / Rough Trade
Spieldauer: 49:48
Erschienen: 25.10.2024
Website: [Link]

Dass BETH HART der die Überfliegerin schlechthin im Bluesrock-Mainstream ist, braucht man nach etlichen Chart-Alben und aufsehenerregenden Tourneen nicht weiter hervorzuheben. Das neue Werk der Amerikanerin klingt in Teilen wieder etwas kantiger als das letzte, wobei Kevin Shirley (Joe Bonamassa, etc.) als Produzent fungierte. Die teils mit Rune Westberg (Adam Lambert, Daughtry) und Glen Burtnik (Styx) komponierten Stücke decken ein recht breites Spektrum ab, sind aber unterm Strich weitgehend vorhersehbar auf Masse gepolt.


Das ändert freilich nichts an der Urgewalt von Harts Stimme, die nach wie vor den stärksten Reiz ihrer Musik und ihr absolutes Alleinstellungsmerkmal ausmacht. Dies erkennt man vom trotzigen Opener 'Savior With A Razor' an, wo die Sängerin selbst Gitarren-Ikone Slashs Gastbeitrag zur Nebensache macht. Im hypnotischen 'Suga N My Bowl' hingegen schärft Eric Gales' charakteristisches Gitarrenspiel das Profil des Songs durchaus, was 'Never Underestimate A Gal' wiederum allein aufgrund seiner exzentrischen Anlage - teils Sprechgesang zu einem Arrangement im Varieté-Stil mit repetitiver I-IV-Akkordfolge - nicht nötig hat.


Der Country-Rock'n'Roll 'Wanna Be Big Bad Johnny Cash' steckt bereits im Titel, die getragene, aber optimistische Hymne 'Wonderful World' und das immer wieder aufbrausende 'Don't Call The Police' (inspiriert von der weltweit empört zur Kenntnis genommenen Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten im Mai 2020) sind drei weniger offensichtliche Highlights der Platte

Die Streicher-/Klavierballaden 'Drunk On Valentine', You Still Got Me' und 'Little Heartbreak Girl' machen indes einen Großteil der beschaulichen Gesamtwirkung von "You Still Got Me" aus - gediegener Mainstream eben. Auch maßgeblich vom Piano getragenen sind zwei weitere Tracks - 'Pimp Like That' vermählt das Zerbrechliche mit dem Kämpferischen, das laszive 'Machine Gun Vibrato' zieht die Spannungsschraube bis zuletzt an, bleibt den erwarteten kathartischen Moment allerdings schuldig. Es handelt sich um ein merkwürdiges Finale eines Albums, das seinem Vorgänger "War In My Mind" (2019) dadurch, dass es ein Gleichgewicht zwischen Vorhersehbarem und Frischem herstellt, um etwa eine Nasenspitze überlegen ist.

FAZIT: Auf BETH HARTs elftem Studioalbum halten sich Pflichterfüllung auf hohem Niveau (also ohne biederes Wiederkäuen bewährter Muster) und Innovation im für den Mainstream verträglichen Rahmen die Waage. Die spektakuläre und überdies herausragend (selten gedoppelt, man fühlt sich als Hörer ganz nah dran) in Szene gesetzte Stimme ist für sich genommen bereits ein kräftiges Argument, sich diese Blues-Pop-Scheibe nicht entgehen zu lassen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1206x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Savior With A Razor
  • 02] Suga N My Bowl
  • 03] Never Underestimate A Gal
  • 04] Drunk On Valentine
  • 05] Wanna Be Big Bad Johnny Cash
  • 06] Wonderful World
  • 07] Little Heartbreak Girl
  • 08] Don't Call The Police
  • 09] You Still Got Me
  • 10] Pimp Like That
  • 11] Machine Gun Vibrato

Besetzung:

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